Sarplaninac
od planinske veštice

S-Wurf

Decken

Geboren am 21.4.2007. 7 gesunde Welpen.  Ergela od planinske vestice X Brita od Mak Mavrovo

3 Rüden: Shar-Arusha, Skupi, Sokol

4 Hündinnen: Sar-Meda, Sjelish, Struga, Suva-Gora

Als meine beiden Rüden ihren 10-ten Geburtstag feierten, wurde mir plötzlich bewusst, dass ich mir „so langsam" etwas würde einfallen lassen müssen, wenn ich meine Zuchtlinie nicht aussterben lassen wollte. Natürlich war für mich klar, dass Brummi, respektive Ergela, der Weitervererber meiner Hundezucht sein sollte. Also musste ich mich um eine Hündin kümmern. Eine Welpenhündin kam nicht in Frage, denn bis diese HD-geröngt und zuchtfähig wäre, würde es zu lange dauern, denn mit meinem älteren Brummi wusste ich nicht, wie viel Zeit mir noch verbleiben würde. Also schaute ich mich nach einer zuchtfähigen Hündin um, die ich auch vor dem Kauf  HD-röntgen konnte.

Wie ich dann zu Brita kam, ist unter 2-te Reise ins Sarplaninagebiet beschrieben. Also gleich beim Kauf erhielt Brita die erste Dosis Wurmtabletten. In der Schweiz angekommen, wurden dann noch die nötigen Impfungen durchgeführt und nochmals 2 Wurmkuren gemacht, sowie das offizielle HD-röntgen, und dann zu guter Letzt hat Brita problemlos die Ankörung bestanden. Sie wurde dann auch sehr schnell läufig, und so konnte Brummi seine Deckfähigkeit gleich beweisen. Doch leider resorbierte Brita die Embryos sehr schnell (war im Ultraschall schwanger), und so wurde nichts mit dem ersten Wurf. Nun, die Hunde sind halt wieder einmal schlauer als die Menschen. Eigentlich war mir ja schon klar, dass diese Wurfplanung etwas zu schnell war, nachdem Brita die ganzen Strapazen: Besitzerwechsel, totale Verwurmung, Impfungen, etc. durchmachen musste. Zudem musste sie damals noch mindestens 4 kg zunehmen, denn sie war brandmager (Wurmbefall), als ich sie übernahm. Doch einerseits hatte Brummi bestätigt, dass er noch voll im Saft ist, und andererseits konnte Brita sich nun als kräftige Hündin entwickeln, um dann in Zukunft auch die Kräfte zu haben, einen Wurf aufzuziehen. So wartete ich dann ungeduldig auf die nächste Läufigkeit. Brummi wurde natürlich nicht jünger, und mir wurde von Tierärzten und anderen Züchtern prophezeit, dass von so einem alten Rüden (12 Jahre) ich höchstens noch einen und wenn ich Glück hätte evtl. 2 Welpen zu erwarten wären. Doch das wäre ja noch genug für mich.

Brita wurde dann auch wieder läufig, und gleich zu Anfang meldete ich mich beim Tierarzt, um die Spermien testen zu lassen. Brummi war immer noch recht gut für sein Alter. Wiederum wusste Brummi genau, wann der exakte Decktermin war, und er vergeudete seine Energie und seinen Samen nicht un­nötig. Er ist halt immer noch sehr schlau! Er hat noch keine Altersdemenz... Er deckte dann auch zweimal, und dann war Brita nicht mehr interessant. So war für mich nun das grosse Warten angesagt! Das war dann wirklich eine sehr lange Zeit, bis die 13 Tage vorbei waren ! ... und bis ich gemäss Tante Uhse (=Zuchtwartin vom KAH) und einem anderen Züchter sehen konnte, ob Brita wenige wasserklare Tröpfchen absonderte, was eine Sicherheit für die Trächtigkeit ist. Schon beim erstenmal konnte ich diese Tröpfchen sehen, doch auch diesmal sah ich diese klaren „Tau-Trächtigkeitströpfchen". „Also ist sie schwanger"!!! (jubelte ich für mich.)„ Juhui!! hoffentlich resorbiert sie nicht wieder!"... aber jetzt war sie ja in sehr guter körperlicher und psychischer Kondition, jetzt sollte es gehen. Dann musste ich nochmals eine ewiglange Zeit warten, bis ich zum Ultraschall gehen konnte, um zu sehen, ob und wie viele Welpen Brita mir schenken würde. Ich bestach Brita sogar damit, dass sie dann 2 Welpen zum spielen behalten dürfe. Und ich glaube, das hat gewirkt !!! So gingen wir dann zum Ultraschall, wo tatsächlich 3 Welpen gesehen werden konnten, und vielleicht sei sogar noch einer „hintendran" versteckt, wurde mir mitgeteilt. Bravo Brita! Inzwischen erhielt ich auch schon Anfragen für Welpen, doch diese Interessenten musste ich vertrösten, bis der Wurf auf der Welt war und ich sehen konnte, wie viele es wirklich wären, und wieviele Rüden oder Hündinnen es gäbe. Ein Interessent hatte sogar schon seit 5 Jahren meine Adresse aufbewahrt und per Zufall gerade jetzt angerufen, das war wirklich Zufall! So streichelte ich täglich meine Welpen durch Britas Bauch und redete denen gut zu. Ich zählte die Tage und war von Tag zu Tag aufgeregter, endlich meinen zweiten Wurf in Empfang nehmen zu können. Dass es einen S - Wurf geben würde, wusste ich schon ein halbes Jahr bevor ich Brita überhaupt hatte. Als ich auf dem Sarplaninagebirge war und meine Kollegen mit den jüngeren Hunden für einen längeren Spaziergang gingen und ich so alleine mit meinen beiden alten Rüden, Brummi und Boss, wartete und dann so langsam graue Wolken und die Dämmerung über das Gebirge kamen, beeindruckte mich das so sehr, dass ich wusste, mein Welpe würde einmal Shar heissen. Dieses Gebirge hat den scheusslichen Krieg überstanden und steht seit Tausenden von Jahren unverwüstlich zwischen dem Kosovo und Mazedonien. Von verschiedenen Leuten wurde ich gefragt, warum ich nicht wie alle anderen Züchter auch mit dem ABC den Welpen Namen geben müsse. Das konnte ich so erklären: Da im KAH nur sehr wenige Würfe gezüchtet werden, und damit es dann nicht nur Amis und Bobys geben wird, dürfen wir nach Zuchtreglement einen beliebigen Buchstaben wählen und dann den ganzen Wurf mit diesem Anfangsbuchstaben taufen. Somit gibt es dann auch eine bunte Namensgebung. Also, als ich so wartete und die Tage zählte und hoffte, dass es vielleicht doch 3 Welpen oder sogar deren 4 geben könnte, gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Auch dieses Mal war es wieder wie seinerzeit bei Kincsem und Grundy. Während den Tagen, da Brita sich um Brummi bewarb mit Schwanz hoch usw.. .wollte Brummi eigentlich gar nichts wissen. Erst, als sie anfing, ihn abzubeissen, klappte es, dass auch Brummi wollte. Mir kam wieder alles vom Wurf vor 12 Jahren in den Sinn und ich hoffte, dass auch diesmal alles gut gehen würde. Bill und ich schreinerten eine Wurfkiste so nach Augenmass, und als sie dann zusammengezimmert war, merkten wir, dass sie viel zu gross war für die 3 zu erwartenden Welpen. Aber wir liessen es sein.

Dann, am 61.sten Tag, ging dann Britas Körpertemperatur wirklich sprunghaft nach unten, und so wusste ich: Heute ist der grosse langersehnte Tag gekommen!! Es war glücklicherweise ein Samstag. Brita machte bis jetzt wirklich alles recht, nicht so wie die Kincsem damals, die mich dauernd „ärgerte" und zum Narren hielt. Dann, um 17.15 Uhr kam endlich der erste Welpe zur Welt. Ein Rüde! Juhuii, mein Rüde war geboren! Brita war auch so glücklich, dass sie ihn ununterbrochen leckte. Er fand auch gleich den Weg zur Milchbar und trank fleissig, während die Mutter ihn immer weiter leckte. Ich bekam so langsam Angst, dass sie mir mein erstes Hündli wegleckt. Knapp eine Stunde später blickte dann eine Hündin in die Welt, d. h. sehen können ja die Kleinen noch nicht, sie sind noch blind. Da hatte dann Brita endlich ein zweites Hündli zum lecken. Ich war schon froh, dass vom ersten noch etwas übrig blieb... und nicht wie ein Leckstängel aufgefressen wurde...! Einige Zeit später gabs dann noch Welpe Nr. 3, wieder eine Hündin. Also hätten wir halt in Zukunft einen Rüden und eine Hündin. Auch gut. Doch dann gabs tatsächlich noch einen 4-ten Welpen, und dies war dann wieder ein Rüde. Also war während dem Ultraschall doch noch ein Welpe hinter dem einen versteckt. Super. Doch nach einiger Zeit schaute Brita wieder nach hinten, und siehe da, Welpe Nr 5!! Und wieder ein Rüde. So viel habe ich von meinem ersten Wurf gelernt, dass ich etwas Sicheres zum Markieren brauche, das die Mutter nicht einfach wegfressen kann. Also hatte ich vorsorglich Schafmarkierungsspray gekauft, und so konnte ich nun die Welpen rot ansprayen (Graffiti). Doch Brita versuchte natürlich, diese Farbe abzulecken, und hatte eine feuerrote Zunge, doch ein wenig blieb noch am Fell der Welpen. Und dann kam auch schon Welpe Nr. 6, eine Hündin. Also so langsam wurde mir schon heiss. Hoffentlich gibts nicht wieder 11 Welpen wie letztes Mal. Doch dann war Ruhe eingetreten, und Brita konnte sich allen kleinen Hündchen annehmen. Also 6 kleine Brummis übertrafen alle meine Erwartungen! So konnte ich bereits einigen zukünftigen Besitzern ihre Wünsche erfüllen. Als mein Mann und ich so die Hundepracht betrachteten, schaute Brita plötzlich wieder nach hinten, und siehe da: Welpe Nr. 7, nochmals eine Hündin, kam als Nachzügler. Dass die Neugeborenen teilweise weisse Pfoten haben, wusste ich noch vom ersten Wurf. Diese werden aber sehr schnell durch schwarze ersetzt... Da hatte ich also 7 gesunde, muntere und trinkfreudige Welpen von meinem alten Rüden, dem viele prophezeiten, nichts mehr zu taugen als Deckrüde!!!, dies besonders, da es sein erster Wurf werden würde. Aber unser Brummi weiss halt eben schon, wie er ist: nämlich sehr schlau und gescheit!!

So, da waren nun also 7 muntere kleine Brummis. Natürlich fing ich gleich an zu vergleichen mit meinem vorhergehenden Wurf vor 12 Jahren, (was man ja eigentlich nicht machen sollte). ... Aber ich tat es halt doch !!! ... Was mir auffiel war, dass die Hündchen lange Rattenschwän­ze hatten. Ich erinnerte mich, so glaubte ich wenigstens, dass der andere Wurf viel kürzere Schwänze hatte. Auch wogen diese Welpen etwas mehr. Gut, beim letzten Wurf waren es ja auch 11 Welpen, die sich im Bauch der Mutter zusammenquetschen mussten und die Mutternahrung teilen mussten. Die vereinzelt weissen Pfoten irritierten mich dieses Mal nicht mehr wie beim 1. Wurf, denn ich wusste: sobald die Zehen pigmentiert waren, werden auch die Haare schwarz, denn bei der Geburt sind die Sarpis ganz schwarz (dies musste ich zuerst auch lernen!!), ... dann werden sie ganz hell, und im Laufe der nächsten 1-2 Jahre kommen sie dann mit jedem Haarwechsel näher an die eisengraue Farbe. Diese Welpen habe ich nun also mit einem roten Schafspray markiert, damit ich diesmal noch wusste, welcher Welpe wann geboren wurde. Brita versuchte es zwar abzulecken, doch ein wenig blieb doch noch an den Welpen, und Brita erhielt eine knallrote Zunge. Also versuchte ich mich zu erinnern, was dann als nächstes kommen sollte. Schöppelen musste ich ja diesmal nicht, da es „nur" 7 Welpen waren. Ich war irgendwie wie gelähmt im Denken, ich musste einfach die Welpenpracht dauernd bestaunen. Die Hündchen waren aber schon topfit im Kopf, und jeder ergatterte sich eine prallgefüllte Zitze problemlos. Brita hatte wirklich ein Euter, das mit einer Hochleistungskuh verglichen werden konnte. So nahmen die Kleinen auch wirklich sehr schnell an Gewicht und Grösse zu. Auch sonst entwickelte sich die Bande optimal. Brita war auch eine sehr liebe, fürsorgliche Mutter, und auch diesmal wollte der Vater, diesmal Brummi, nichts von seinem Nachwuchs wissen.

Wie so immer machte Brita auch diesmal wieder alles richtig, sie warf genau die richtige Anzahl Rüden und Hündinnen, für die ich ein Plätzli hatte, und so konnte ich die zukünftigen Besitzer anrufen und freudig mitteilen, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehe. 2 Rüden waren bereits für Bill und mich reserviert, der Dritte wurde in die Ostschweiz versprochen zu einer Familie, die bereits einen Sarpi hatte und jetzt nur noch einen kleinen älteren Hund haben, sowie einige Gallowayrinder. Zwei Hündinnen waren nach Deutschland versprochen, die eine zu einem Ehepaar, das ihren 17-jährigen!!! Sarpi vor kurzem einschläfern musste und nun noch einen 13-jährigen Kraski-Rüden hat, die andere Hündin aufeinen Biohof zu einer Familie, die ebenfalls eine alte Sarpihündin einschläfern musste und nun nur noch den 12-jährigen Sarpirüden hat. Eine weitere Hündin wurde von einer in Frankreich lebenden Familie freudig erwartet, die einen 6-jährigen Rüden hat, der im Kosovokrieg bis nach Italien flüchtete und den die Familie aufgenommen hat und nun süchtig nach Sarpis ist. Die letzte Hündin ging zu der Kollegin von der in Frankreich lebenden Schweizerin mit Sarpi Lupo (Kosovoflüchtling) und wohnt nun also im Jura an der französischen Grenze mit drei über 10 Jahre alten Hunden. So wohnt also keiner meiner kleinen Welpen alleine als Hund in der Familie, und bis auf eine Familie haben alle Besitzer schon langjährige Erfahrungen mit Sarpis. Was ich sehr schön und interessant finde ist die Rudelaufzucht, wie ich schon bereits den ersten Wurf aufgezogen habe. Das heisst mit Vater und Mutter und diesmal sogar noch zusätzlich dem Onkel mit den Welpen zusammen ein Rudel bilden. Natürlich haben wir auch keine Zwinger, sondern die Hunde leben mit uns frei auf dem Hof, der mit den Pferdeweiden zusammen rundum eingezäunt ist. So kann man die Hunde und ihr Verhalten sehr gut studieren.

Natürlich besuchte ich auch mit diesem Wurf regelmässig die Welpenschule. Jedesmal durften 2-3 Welpen mitkommen, die dann von fremden Leuten geführt wurden. So lernten die Welpen, sich auch mit fremden Menschen anzufreunden, und sie gewöhnten sich nicht zu sehr nur an mich. Ich denke, dass das dann die Übergabe an die neuen Besitzer für den Welpen einfacher macht. Sobald und so oft es dann auch den kommenden Besitzern möglich ist, kommen diese mit in die Welpenschule, und so können sie nochmals die Hündchen in einer anderen Situation kennen lernen, was ihnen dann auch besser hilft, den für sie passenden Welpen auszusuchen. Auch ich kann mir dann ein Bild machen, wie die neuen Leute mit meinen Hündchen umgehen. Sie nehmen dann schon mal ihren Welpen im eigenen Auto zur Schule und wieder zurück zu mir, so kennt der Welpe bereits das Auto ein wenig, und wenn dann der Tag der Übergabe ist, fahren dann die Leute mit ihrem Welpen nach der Schule in das neue Zuhause. Der Welpe ist dann auch etwas müde, und vor allem: er kennt seine Leute auch schon ein wenig. Vor allem lobten die neuen Besitzer, dass die Kleinen schon recht gut stubenrein waren. Nun, bereits in der Wurfkiste lege ich eine Ecke mit Zeitungspapier aus, und dann versäubern sich die Welpen auf dem „Rascheluntergrund". Also beim ersten Wurf funktionierte dies recht gut, im Gegensatz zum jetzigen Wurf, wo die Welpen die Zeitungen vor allem zum lesen brauchten und sie in hundert Stückchen zerfetzten, wenn etwas Schlechtes in der Zeitung stand!!!

Aber dann, wenn sie so richtig lebendig werden und ich den Wurf in den Doppelstall verlege und eine Boxe mit Stroh ausstreue und eine Holzpalette mit Decke zum Schlafen in den Stallgang stelle, wird dann das Stroh schon, als Versäuberungsplatz genutzt, und tagsüber, wenn die Welpen frei sind, gehen die Einen in die hinterste Ecke unseres Geländes und Einige sogar auf den Miststock, um ihr Geschäft zu machen. Ich denke, wenn sie nicht in ihrem eigenen Mist aufwachsen müssen, sind die Hunde sehr schnell sauber. Da die ausgeliehene Waage nur bis 5 kg brauchbar war, wurden die Welpen schon bald ins Auto verladen und in der Landi auf der Waage gewogen. So lernten sie schon bald das Autofahren. Natürlich auch in die Welpenschule und zum Tierarzt für die Impfungen durften sie fahren, was alle sehr lieben.

Da ich an 2 Tagen die Familie meines Mannes in der Schweiz herumfahren musste, stellte sich unsere Präsidentin Renate Brünggel sofort zur Verfügung als Nanny. Brita liebte Renate sehr, denn während der Schwangerschaft und dann vor allem mit den Welpen wurde Brita schon etwas wählerischer mit den Zweibeinerfreundschaften, da unterschied sie nur zwischen Freunden und Feinden. Ihre Kriterien habe ich bis jetzt aber nie herausgefunden! Renate hat mit Brita wirklich volle Welpenbetreuung geleistet. Es hat den Beiden auch sehr viel Spass gemacht, die Kleinen zusammen zu hüten und Renate ebenfalls, das Rudelverhalten zu „studieren" und über verschiedene Verhaltensweisen dazuzulernen. Bravo, und nochmals herzlichen Dank!

Also, die Welpenzeit geht im Eiltempo durch, und wenn man nicht wirklich jede Minute geniesst, verpasst man Einiges. Die genaue Beobachtung gibt einem auch immer wieder neue Einblicke in die Hundekommunikation, wobei man natürlich recht viel lernen kann und sich auch mit den kleinen Nuancen sowie den heftigen Auseinandersetzungen der Hunde einiges zum Studieren gibt. Ich liebe dies sehr, und es hilft mir auch viel bei der Erziehung der Herdenschutzhunde, die ich nun schon über 20 Jahre zu meinen Kumpels habe. Aber ausgelernt hat man nie. Vor allem kann man nicht einfach das Wissen aus Büchern oder „Normalhundetrainings" in die Erziehung umsetzen. Für mich ist es sehr wichtig, dass die Hunde gut geprägt und allgemein ausgesprochen verträglich sind, was nicht immer sehr einfach ist.

Also mit zirka 12-13 Wochen verliessen mich dann die kleinen Hündchen zu ihren neuen Besitzern, und „nur" noch meine beiden Rüden blieben hier. Es wurde richtig ruhig auf unserem Hof. Brita hat nun endlich wieder Spielkameraden, und oft spielt sie sich selber auf wie ein Welpe. Wahrscheinlich hatte sie kein solches „Kinderparadies" dort, wo sie herkommt und sie holt nun alles voller Genuss nach mit ihren beiden Söhnen. Das geht dann oft richtig wild zu und her. Die Welpen liess ich erst zu den beiden älteren Herren, zu Vater und Onkel, als die Mutter ihnen das Knurren erklärt hat, also dass man sich besser zurückzieht oder mindestens sich „anständig" benimmt, wenn ein Erwachsener knurrt, da es sonst wirklich „Schimpfis" gibt. So verstanden sie dann auch bald, wenn Brummi und Boss sie anknurrten, weil diese Beiden nicht mehr so wild toben wollen. Oder die Kleinen verstanden ebenfalls, wenn Brummi und Boss heftig knurrten, dass „die Grossen" ihr Futter selber fressen möchten, und dass sie (die Kleinen) weg müssen, wenn sie nicht einen Schnauzenbiss riskieren wollten. Das funktioniert also auch recht gut.

Nach der Welpenschule besuchen wir nun mit unseren beiden Rüden regelmässig die Junghundegruppe, damit meine heranwachsenden Halbstarken den Umgang mit fremden Hunden und Menschen lernen. Am Wochenende dürfen sie mit Brita und Brummi je einer mit Mama und der andere mit Papa an Mobilitys teilnehmen. Die Beiden machen das schon so routiniert, als hätten sie es während den letzten 10 Jahren schon immer gemacht! Daneben werden die grossen Kleinen täglich bei den verschiedensten Gelegenheiten mit den verschiedensten Situationen geprägt, da ich wieder zwei „umweltverträgliche" Herdenschutzhunde heranziehen möchte, wie dies mir bis jetzt in den letzten 20 Jahren mit allen meinen Sarpis auch recht gut gelungen ist. Shar-Arusha (auf Deutsch: Bär vom Sarplaninagebirge) und Skupi (alter Name von Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien), entwickeln ich zu zwei aufgestellten Junghunden mit allen möglichen und unmöglichen Ideen.

Da ich im Frühjahr meinen Garten wegen der Welpen total vernachlässigte, musste ich nun im Herbst doppelte Arbeit machen, damit nicht alles kaputt geht. Doch jetzt helfen mir die beiden Junghunde mit voller Schnauze und totalem Pfoteneinsatz bei diesen Arbeiten im Freien, doch irgendwie komme ich trotzdem nicht so schnell vorwärts...... ! Doch die Welpenlogik ist einmalig. Als ich zum Beispiel die verblühten Rosen abschnitt, eiferten mir die Beiden nach und rissen blitzschnell gleich all die Blüten ab. Dies erspart mir dannzumal, wenn sie auch verblüht sind, wieder die Schere zu holen und sie dann auch abzuschneiden. So ganz nach dem Motto: Was Du heute kannst besorgen, damit warte nicht bis morgen! Oder anstelle die einzelnen reifen Himbeeren abzulesen, kann man gleich die ganze Ranke abreissen und dann damit über den Hof rennen und so fallen die reifen Beeren gleich automatisch ab, man kann sie dann einfach vom Boden auflesen, oder die Gurkentöpfe aus dem Glashaus holten mir die beiden hilfreichen Welpen auch, um sie zu versorgen. Die Erde musste ich dann nur noch auf dem ganzen Weg und Vorplatz aufwischen, dafür waren die Töpfe bereits geleert. Auch streuten sie in guter Absicht einen vollen Sack Katzenstreu auf den feuchten Vorplatz, denn sollte der Frost kommen, so würde ich nicht ausgleiten und das Bein brechen. So haben sie täglich viele neue glanzvolle Ideen. Ich weiss nun auch, wie man als Züchter reich werden kann: Man kann sicher einige der Erfindungen patentieren lassen, mit denen man dann vielleicht???!!! viel Geld verdienen kann. Aber auf jeden Fall langweilig wird es einem nie mit so einer Hunde-Familie!!!