Meine weiteren Tiere
Meine Pferde
Mein ganzes Leben lang haben mich auch Pferde begleitet. Mein erstes Erlebnis das ich mich noch erinnern kann ist als ich 5 Jahre alt war. Ich durfte bei einem Landwirt auf den Rücken seiner Zuchtstute die dann mit ihrem Fohlen auf die Weide geführt wurde. Als der Bauer dann die natürlich ungesattelte Stute freiliess und sie einige Schritte trabte hatte ich auch schon meinen ersten Sturz! Meine Mutter erklärte mir dann auch, dass das nicht böse gemeint war von der Stute, sie wollte einfach nur zu ihrem Fohlen gehen. Trotzdem oder gerade wegen diesem Erlebnis war meine Liebe zu Pferden geweckt. Von da an wollte ich wo immer es Gelegenheit gab auf den Pferderücken. Mit etwa 10 Jahren hatte ich mein erstes Pflegepferd. Der sicher über 70-jährige Stallbesitzer und ehemaliger Kavallerie-Reiter führte mich dann auch in die Geheimnisse der schönen Reitkunst ein. Von da an ritt ich regelmässig Pferde von verschiedenen Besitzern die selber nicht genug Zeit hatten. Nach der obligatorischen Schule absolvierte ich bei den Pferden eines Tierarztes mein Welschlandjahr, leider wurde es nicht ein ganzes Jahr, denn ein geistesgestörter Mann zündete eines nachts unseren Stall an und die Pferde waren nicht mehr zu retten. Sie lagen bereits erstickt am Boden in den Boxen als wir die Türen öffneten. Noch heute sehe ich immer wieder die verbrannten Pferde vor mir. Es ist eines meiner schlimmsten Erlebnisse mit Tieren.
Während meiner Ausbildung durfte ich dann bei einem Landwirt sein
junges Vollblut helfen einzureiten und mit ihm an die Rennen zu
gehen. Zu diesem Pferd, Goldregen, bekam ich eine ganz spezielle
Bindung.
Nach der Ausbildung arbeitete ich für gut ein Jahr in dem damals
erfolgreichsten Pferdetrainingsstall in der Schweiz. Ich lernte viel und
mein Herz gehört von da an den edlen Vollblütern.
Goldregen von Menes - Guava
Als ich dann wieder, vor allem aus finanziellen Gründen, auf
meinem gelernten Beruf arbeitete kam ich zu meinem ersten
eigenen Pferd. Goldregen konnte wegen eines Beinschadens nicht mehr
für Rennen eingesetzt werden und so durfte ich ihn haben. Ich hatte
viele schöne Jahre mit Goldregen. Mein Hund begleitete uns auch
immer auf den Ausritten. Ich konnte goldregen auch im offenen
Gelände freilassen und er folgte mir immer frei, auch wenn uns
andere Pferde begegneten. Ich lernte ihn auch einige Tricks wie
stehen bleiben und erst wenn ich ihn dann rief schnell zu mir zu
kommen, oder Versteck spielen im Wald, er fand mich immer sehr
schnell. Nach meiner Heirat mit einem Rennpferdetrainer eignete er
sich auch sehr gut als Führpferd für die jungen Pferde einzureiten
oder den Neulingen das Springen über Jagdhindernisse zu lernen. Mit
23 Jahren als er wie immer nach einem Tag mit den Zuchtstuten von
der Weide in den Stall kam frass er noch sein ganzes Kraftfutter auf
und stürzte dann tot zu Boden. Es war ein grosser Schock für uns,
denn bis anhin war er gesund und munter, doch für ihn rückblickend
betrachtet, ein sehr schöner Abgang auf die ewigen Weiden ohne
Schmerzen und Leiden nach einem sonnigen Tag mit seiner geliebten
Stute auf der Koppel.
Perceval von Prince Ned - Bergamotte
Bereits zur Hochzeit erhielten mein Mann und ich ein zweites
Pferd. Es war ein Jährlingshengst, Perceval. Er war wunderschön,
sehr lieb und verschmust. Er hatte keine Hengstallüren. Ich durfte
ihn einreiten das absolut problemlos ging, da er einen wunderbaren
Charakter hatte und alles mitmachte. Er liebte es auch über
Hindernisse zu springen. Leider hatte er ein Rückenproblem und so
konnte er als Rennpferd nicht immer zeigen, was wirklich in ihm
steckte. Leider wurde eine Kolik viel zu früh, mit knapp 15 Jahren,
zu seinem Verhängnis. Beim Untersuch in der Klinik erlitt er einen
Darmriss und musste trotz Notoperation nach einigen Tagen
eingeschläfert werden, da die inneren Nähte wieder aufplatzten. Auch
Perceval war ein einmaliges Pferd.
Venetian von Noble Bloom mit Mutter Venez-Trader
Weiter erhielten wir ein bei uns geborener junger Hengst, da die
Besitzer ihn nicht mehr haben konnten und ihn aber auch nicht an
irgendwen verkaufen wollten. Leider hatte Venetian eine
schlechte Fee an der Wiege, denn bereits mit 4 Jahren mussten wir
ihn wegen eines sehr schweren und unheilbaren angeborenen
Nierenleidens erlösen.
Atlantis von Prince Ned - Alfa (H)
Ein anderer Besitzer überliess uns ebenfalls seinen selber
gezüchteten Atlantis. Leider hatte er einen grossen Tumor am
hinteren Oberschenkel innen. Da der Besitzer trotz diversen
verschiedenen Versuchen diese Geschwulst nicht definitiv eliminieren
konnte und keine Hoffnung mehr sah für den Wallach überliess er ihn
uns. Mit Spezialisten aus der Humanmedizin konnten wir den
kabiskopfgrossen Tumor für viele Jahre besiegen. Erst mit etwa 25
Jahren ist dann leider diese krebsartige Hautkrankheit über den
ganzen Körper verteilt wieder ausgebrochen. Wir versuchten noch mit
verschiedenen Heilmethoden, doch erfolglos und so mussten wir
unseren Freund mit 27 Jahren auf die ewigen Weiden entlassen.
Atlantis hat während seiner Karriere als Rennpferd, die er
schlussendlich altershalber aufgeben musste mit 16 Jahren, an etwa
100 Cross Countries teilgenommen, mindestens ¾ davon wurde er
plaziert. Als Halbblüter fehlte ihm oft die Schnelligkeit im
Finish, dafür war er extrem geschickt über die verschiedenen
Sprünge, Wälle und Wasser. Auch im grössten Durcheinander fand er
immer einen Weg, wie er sich und seinen Reiter sicher bis zum Ziel
bringen konnte und die Wendungen hat er immer so eng genommen,
dass er gleich mehrere Längen einsparen konnte. Er war sehr
zuverlässig und hat auch im Training und im Rennen viele junge
Pferde und Reiter angelernt. Atlantis war ein absolutes
liebenswürdiges Traumpferd.
Ramification von Vision - Free Reserve
Ein weiteres Pferd überliess uns der Besitzer als es wegen einem
Beinschaden nicht mehr Rennen bestreiten konnte. Ramification war
zuvor ein sehr erfolgreicher Steepler. Er gewann divers Grosse
Preise und war während einigen Jahren immer unter den ersten 3 in
der Klassifikation der erfolgreichsten Hindernispferde. Als
Zweijähriger holte ich Rami in England. Nun ist er seit einigen
Jahren mit einem Kollegen bei uns auf den Weiden. Obwohl es
Ramification noch sehr gut geht wird er nicht mehr geritten,
geniesst einfach noch das Leben.
Stir von Northern Treat - Scheritti's Bloom
Ein weiteres uns von seinem Besitzer und Züchter überlassenes
Pferd, Stir, leistet Ramification Gesellschaft auf der Weide. Stir
kam als vierjähriger Wallach zu uns. Stir ist sehr schlau und lernt
gerne verschiedene Tricke. Für Rami geht er durch dick und dünn.