Sarplaninac
od planinske veštice

Berichte

Reise durch 11 Länder und Teilnahme an 2 Internationalen CACIB-Ausstellungen

 

Kueste Kroatische Küste bei Sonnenaufgang

Wieder einmal wollte ich eine Ferienreise planen, und da meine Welpen nun alt genug sind, in der offenen Klasse an Ausstellungen zu starten, lag es für mich nahe, irgendwo hinzufahren, wo ich meine „Prachtkerle“ zeigen konnte. Da ich beim Kauf von Brita dem Züchter und Miki, er hat mir ja geholfen die Hündin zu finden, versprochen habe, dass ich Brita - wenn ich sie in Ausstellungskondition gebracht habe - in Mazedonien ausstellen werde, schaute ich also auf dem Ausstellungskalender Richtung Balkan. Am besten wäre es natürlich schon, wenn ich auf derselben langen Reise 2 Ausstellungen besuchen könnte. Da fand ich dann sogar auch 2 CACIB-Ausstellungen an demselben Wochenende: Samstag in Prilep und am Sonntag in Skopje, beide Orte in Mazedonien. Also, das wäre es! Da ich aber bereits zweimal die Reise durch Belgrad fuhr, wollte ich dieses Mal eine andere Route wählen. Schliesslich wollte ich diesmal auch die Reise bereits als Urlaubsvergnügen nutzen. So wählte ich die Strecke entlang der kroatischen Küste bis Albanien, um dann von dort aus nach Prilep nahe der griechischen Grenze anzusteuern, und dann nordwärts nach Skopje die zweite Ausstellung zu besuchen. Von dort aus durch Belgrad nach Zagreb und dann Rijeka (Kroatien, Heimatort von Kincsem) und von da aus der Küste nach über Italien durch das Tessin wieder zurück.

Bald war auch klar, dass ich alleine mit meinen Hunden fahren werde. Ich erkundigte mich bei verschiedenen Bekannten und dem Routenplaner im Internet für genauere Details zu meiner Reise. Brummi liess ich bei meinem Mann zuhause, denn ich weiss nicht, wie er diese happige „Monsterfahrt“ ertragen würde, obwohl die Budapestreise anfangs Monat schien ihm wirklich gefallen zu haben. Und er zeigte auch keine Beschwerden danach, doch diese Reise wird mindestens doppelt so lang aber nur 2 Tage länger. Am Mittwochabend versuchte ich dann mein Auto so zu packen, damit Brummi möglichst wenig davon mitbekam, trotzdem wedelte er schon dauernd mir um die Beine, denn er hat ja bereits soviel Erfahrung, dass er merkte, was ich vor hatte.

Nachdem mein Volvo-Kombi zu klein wurde, oder meine Hunde zu gross, habe ich ihn gewechselt gegen einen Renault Trafic-Bus, die beiden Bänke rausgenommen und mit einem zweiten Boden, ca. 30.cm ab Autoboden, vom Schreiner einbauen lassen, so sind die Hunde auf einer guten Höhe um problemlos aus den Fenstern zu schauen, und ich habe Platz, meine privaten Sachen zwischen die beiden Böden hundesicher!! zu verstauen. Die 4 Hunde haben genügend Raum, sich bequem zusammengerollt oder ausgestreckt an ihrem Platz hinzulegen, oder können auch mal aufrecht stehen. Da Brummi auf diese Reise nicht mitkam, habe ich mir an seinem Platz eine zweite Hundematratze hingelegt, und so konnte auch ich komfortabel im Schlafsack übernachten. Damit ich während der ganzen Reise unabhängig war, habe ich mir auch Lebensmittel und Getränke für die ganze Zeit in 2 Plastikboxen mitgenommen. So hatte ich viele Früchte, Mandarinen, Äpfel, Persimon Khaki, etc sowie Gemüse zum roh Essen: Gurken, Karotten, eigene Tomaten aus dem Garten, Kohlraben und Käse, gekochte Eier, Brot, Züpfe und Zwieback eingepackt. Das funktionierte sehr gut, und ich war unabhängig von Läden und Geschäften. Für die Hunde nahm ich einen Sack Trockenfutter und einige Kanister Wasser mit. Also, das fahrbare Hundehotel war auch für mich erste Klasse.

Brita und Shar geniessen die schöne Ausicht Shar-Arusha und Brita geniessen die wunderschöne Landschaft

Am Donnerstagmorgen um 6 Uhr fuhr ich dann los ins Abenteuer. Bei St. Margarethen verliess ich die Schweiz nach Österreich. Anscheinend gefielen dort meine Hunde bereits so gut, dass sie gleich ein Blitzfoto von uns machten, auf der Autobahn nach der Tunnelausfahrt, ob man darauf aber die Hunde wirklich gut sieht bei diesem Tempo????? Hoffentlich muss ich dann das Foto nicht abkaufen, ich habe bestimmt bessere......  Bis Salzburg führte dann die Autobahn noch einige Zeit lang durch Deutschland. Von den Grenzen merkt man aber nicht mehr viel, seit der Aufhebung deren. Auch anschliessend der Übergang zu Slowenien ist zollfrei, wie auch nach Kroatien. Nur Autobahngebühren, recht grosszügig, muss man noch in den EU-Ländern bezahlen. Ab Zagreb fuhr ich dann bei strahlendem Sonnenschein auf meiner neuen Route nach Split. Dort erreichte ich die Küste. Da führte ich dann auch meine Hunde länger spazieren als bei den Zwischenhalten zuvor. In Slowenien und Kroatien sind die Autobahnen und Park-Rastplätze extrem sauber. Wie auch die Küste und die Strasse entlang. Jedoch je südlicher ich kam, war es auch nicht mehr so sauber. Ich machte noch einige Stopps entlang der Küste und genoss die Ferienaussicht. Für einige Zeit führte die Strasse dann noch durch Bosnien ebenfalls entlang der Küste ebenso wie durch Montenegro. Dazwischen waren dann aber die Zollämter besetzt, jedoch war dies nie ein Problem, und schon gar nicht mit Sarpis im Auto. An jedem Grenzübergang waren die Zöllner sehr erfreut, so schöne Sarpis zu sehen, und regelmässig kamen alle Zöllner und Grenzpolizisten zum Auto, um meine Prachtkerle anzusehen. Meistens hatten sie jedoch Respekt vor den Hunden, und nur wenige Male waren sie begeistert, als ich die Hecktüre öffnete, um sie genauer anzusehen. Bei einem Zollamt in Montenegro legte eine Zöllnerin sogar eine showreife Nummer vor mit doppeltem Salto und Pirouette 20 Meter rückwärts, als ich die Hand nur an die Türfalle legte, um zu öffnen, und auf der Heimreise in Kroatien legte eine Zollbeamtin einen olympiareifen Kurzspurt vor, als ich ihr sagte gerne zeige ich ihr meine Hunde original. An anderen Zollämtern wurden jedoch meine Hunde im Auto gestreichelt, oder sie baten mich, sie draussen vorzuführen, um dann ihren durchwegs positiven Kommentar zu hören. Vor lauter Staunen über die Hunde vergassen sie dann meistens sogar meine Papiere zu prüfen, geschweige denn zu fragen, ob ich was zu verzollen hätte. Nun, geschmuggelt habe ich eh nichts. Was mir auch auf der ganzen Reise auffiel, war, dass es im Gegensatz zu früher sehr viele Frauen als Grenzwächter und Grenzpolizei gab.

FaehreAuf der Fähre

So fuhr ich dann also immer weiter der Küste entlang bis nach Albanien wo ich auf Mikis Anraten hin mein Auto auf eine Fähre verlud. Die kleinere Fähre wartete dann sogar extra auf mich, bis ich die Tickets gelöst hatte, und dann mein Auto so quer hinter die bereits wartenden Autos auf der bereits vollen Fähre parkierte. Also ich hoffte, dass trotz nur halb geschlossener Rampe mein Auto heil ans andere Ufer kommt. „That’s Balkan“, würde Miki wieder sagen! Also, meine Hunde schauten mich schon etwas komisch an, als wir dann „losschwammen“ auf der Fähre. Shar war hell begeistert, endlich wieder was Neues, und schaute sich neugierig überall um, während Skupi versuchte, die neugierigen zu nahe tretenden Menschen vom Auto aus zu beobachten, und wenn sie zu nahe kamen, sie anzuschnauzen. Brita fühlte sich wohler, wenn sie sich hinlegte, um nicht seekrank zu werden. Nach der kurzen Überfahrt konnte Shar sogar noch an der mitgebrachten langen Kette sich in der Adria ein Bad gönnen. Der Strand war extrem sauber und das Wasser klar. Skupi und Brita trauten dem Wasser nicht so recht.

Shar-Arusha in der Adria Shar-Arusha in der Adria

Landschaftlich war es ebenfalls entlang der ganzen Küste sehr schön und interessant. Oft war es so wie in Indianerfilmen: rotes Gestein und rote Erde mit so Buschwäldern und kleinen Nadelbäumen. Ich fuhr dann bis nach Durres, Albanien, der Küste entlang und via Elbasan Catasan über einen sehr hohen Berg, auf dessen Spitze das mazedonische Zollamt war, und sogar noch ein wenig weisser Frost/Schnee war. Dann die andere Seite runter bis nach Struga, so wie ich ja einen Welpen von Brita getauft habe, nach Ohrid, der ältesten Stadt von Mazedonien mit 365 Kirchen, für jeden Tag im Jahr eine andere, wo auch der einzige See von Mazedonien ist - ein sehr schönes Gebiet. Auf der Talfahrt wollte ich dann auch meine Hunde nochmals kurz spazieren führen, doch kaum hatte ich den ersten 4-Beiner aus dem Auto genommen, hörte ich schon Knurren und da begegnete ich wieder den wilden Hunderudeln. So packte ich meinen Stubenhund wieder ins Auto und fuhr weiter. Im Städtchen Ohrid sah ich dann einen Mann mit einem weissen Spitz an der Leine spazieren und ohne Gefolge der wilden Hunde, so hoffte ich auch auf Glück, und tatsächlich konnte ich auf einem grünen Grasstück in der Stadt meine Hunde gefahrenfrei Gassi führen. Dann fuhr ich weiter durch Bitola durch Naturschutzgebiet nach Prilep einem Städtchen im Süden von Mazedonien, wo am Samstag dann die Hundeausstellung war. Darüber dann weiter unten im Bericht.

Rotes Gestein Rotes Gestein und Erde entlang der Küste

In Albanien und Mazedonien sah ich immer wieder Kühe, die an einem Pfahl auf einem Landstück an einem langen Seil angebunden waren, um noch etwas Fressbares zu finden. So gegen Abend gingen dann alte Frauen und Männer sowie Kinder ihre Kuh wieder abholen, und so traf man regelmässig Leute mit einer kleinen Kuh an der Leine auf den Landstrassen oder sogar auf den Hauptstrassen nach Hause laufen, was oftmals auch einige Kilometer betrug. Also, tägliche Bewegung hatten diese Kühe sicher, nicht wie bei uns, wo sie oftmals nur auf ihrem Stallplatz einige Schritte machen können. Ab und zu sah man auch ein Mann auf einem Fahrrad mit seiner Kuh am Strick, oder einmal hatte jemand sogar 3 Kühe, die an einem Wagen, der von einem kleinen Pferdchen gezogen wurde, angebunden waren, und so in den Stall zurückgeholt wurden. Das erinnerte an das 18.Jahrhundert, wie man das noch so in Filmen sieht, richtig romantisch und ohne Hektik.

Was mir v. a. in den Städten oder grösseren Ortschaften in Albanien auffiel, waren die vielen Mercedes. Bei den meisten war noch der D-Kleber drauf. Fast jeder puffte dicke schwarze Rauchwolken hinter sich her, wahrscheinlich waren die Motoren nicht mehr die besten... So war auch die Luft in diesen grösseren Orten sehr russig, und man merkte dies auch extrem beim Atmen, das hiess also: Fenster schliessen und durch! Auch die Mandarinchen die an den Strassen angeboten wurden waren richtig schwarz-orange, zum Glück hatte ich mein Essen selber mitgebracht!

Am Sonntag war dann die Ausstellung in der Hauptstadt Skopje, im Norden von Mazedonien. Die Heimreise führte zuerst nach Serbien und prompt kamen wieder die Streunerhunde, einer mit einem 5-7 cm dicken Seil um den Hals mit Masche gebunden, man sah genau, wo er es durchgebissen hatte, und anscheinend ist er sich schon so gut daran gewohnt, dass es ihn nicht mehr störte. Gerne hätte ich ein Foto gemacht, doch die Kamera lag unter dem „Hundeboden“ im Auto, und ich hätte die Türe ganz öffnen müssen, was ich nicht traute, ich hatte noch sehr gut in Erinnerung von dem vorherigen Male, wie diese Hunde damals meinen Volvo demolierten, indem sie die Zierleisten und die Raddeckel  abrissen. So überlegte ich, was ich dieses Mal tun könnte, damit sie mir nicht wieder das halbe Auto demontierten. Ich fand in der Türe noch ein halb gefülltes Hundeguetzlisäckli von der Hundeschule und so warf ich die Leckerli den Hunden hin als Freundschaftsgeste. Siehe da, die Hunde vermehrten sich mindestens um das Doppelte in dieser kurzen Zeit! Ich fand noch ein Paket Zwieback, das ich den Hunden ebenfalls offerierte, doch das war nur so ein Vorspeisehäppchen für diese. Da kam mir zum Glück in den Sinn, dass beim letzten Stopp meine Hunde ihr Futter kaum angerührt hatten, und die Teller noch ganz bei der Hecktüre des Autos standen. Also ging ich raus, die Hunde warteten schon freudig, und ich musste die Türe nur ganz wenig öffnen um die 3 Näpfe zu holen. Es waren sicher noch etwa 5 Liter Trockenfutter darin insgesamt. Dies streute ich meinen neuen Freunden ins Kies und so waren sie für lange Zeit beschäftigt, die Hunde-Würfeli aus dem Kies zu finden und zu fressen. Ich konnte auch genau die Hierarchie des Rudels sehen, obwohl ich das Futter sehr weiträumig streute, mussten einige der Tiere warten mit Fressen. Die meisten waren so Sarpiähnlich, nur einer war ein schwarzer pitbullähnlicher Hund.

Hundehuette Fahrbare Hundehütte

Als ich dann am Zoll dran kam meinte so eine junge Zöllnerin, alles gut, aber der Tierarzt muss noch ihre Hunde kontrollieren. Das war neu für mich, so was musste ich früher nie machen. Also ging ich gehorsam mit meinen Hundepässen und den Tierarztzeugnissen ins Büro des Veterinärs. Da sass bereits ein Mann, und der Tierarztbeamte forderte mich auf zu warten. Ich verstand zwar nichts, aber die beiden Herren hatten eine heftige unfreundliche Diskussion zusammen. Als ich dann an die Reihe kam, erklärte mir der Tierarztbeamte, dass ich für die Ausstellung der Durchreisepapiere und für die Tierarztkontrolle  für die Hunde bezahlen müsse. Dafür bekomme ich die Durchreiseerlaubnis für die Hunde, und wenn ich dann Serbien wieder verlasse, sei wieder ein Tierarzt, dem ich dann die hier ausgestellten Papiere übergeben müsse, damit ich Serbien wieder verlassen könne mit meinen Hunden. Wahrscheinlich muss ich dann dort wieder Entsorgungsgebühr für die Papiere bezahlen........ Abknöpferei!!!! Ich fragte den Tierarzt, ob das denn neu sei, bis jetzt hätte ich noch nie so eine Prozedur machen müssen. Da konnte der Tierarzt plötzlich kein Englisch mehr. Nun, ich gehorchte, denn ich wollte so schnell wie möglich weiterkommen, und sonst hätte er mich sicher noch bis am anderen Tag am Zoll gehalten oder sonst so eine Schikane. Bezahlen konnte ich nicht in Euros, so musste ich Geld in Serbisches umwandeln, so hatte natürlich auch die Wechselstube noch etwas vom „Kuchen“. Und dann musste ich umgerechnet 90 Euros auf der Poststelle einzahlen, wohin wusste ich im Gegensatz zum Postbeamten nicht...  Ich traf dann auch noch den Mann, der vor mir beim Tierarzt war und der fluchte, diese Schande für Serbien, das sei ja unerhört...  er hatte einen Spaniel im Auto mit Kennzeichen aus Belgrad. Wahrscheinlich wussten die Zöllner, dass eine Hundeausstellung war, und so gute Gelegenheit ist, die Hundebesitzer abzuknöpfen. Als ich dann die Postquittung dem Tierarzt brachte, kam er zum Auto, um die Hunde anzusehen. Ich wollte gerade die Türe öffnen, um sie ihm zu zeigen, da sprang er entsetzt beiseite und bat mich, die Türen geschlossen zu halten. Also war das so eine Art Fernuntersuchung!! Dann durfte ich endlich weiterfahren, die sehr lange, gerade Autobahn durch Belgrad bis Kroatien. Am serbischen Ausgangszoll zeigte ich dann nur wieder unsere Schweizerpässe und tatsächlich fragte kein Mensch nach den vormals ausgestellten tierärztlichen Durchreisepapieren!!!!!!! Also Beschiss!!!!! .

Auch dieses Mal wollte ich, wie die beiden Male zuvor, gleich nach dem Zoll Serbien-Kroatien Schweizergeld wechseln. Es war so etwa 22 Uhr nachts, normalerweise hat die Wechselstube 24 Stunden offen. Eigentlich hätte ich ja bereits bei der Einreise nach Serbien, bei der Tierarztkontrolle, gleich auch meine Euros wechseln können, da ich aber verärgert war, wegen der Abzockerei habe ich es dann eben unterlassen. Doch jetzt hatte ich Pech. Gerade zu dieser Zeit hatte ausnahmsweise die Wechselstube in Kroatien für eine Stunde geschlossen. Da man ja nicht so genau auf die Aussagen gehen kann, konnte ich auch an diese Stunde nicht glauben, und ich wollte ja möglichst schnell nach Hause. So fuhr ich weiter mit noch ganz wenig kroatischem Geld von der Hinreise her und noch ganzen 2 Euros nebst Reserve-Schweizergeld. So kam ich dann auch zu der ersten Autobahnzahlstelle! Ich streckte dem Beamten mein restliches kroatisches Geld hin, doch das war nicht genug, so gab ich ihm noch meine beiden Euros, da dies auch noch nicht genug war, legte ich noch ein Schweizer-Fünffrankenstück drauf und zuckte mit den Schultern. Das Kroatische Geld und die Euros nahm er gerne entgegen, aber nicht das Schweizergeld. Er gab mir den Fünfliber wieder zurück und öffnete mir trotzdem die Schranke. Glück gehabt oder einen gutgelaunten Beamten angetroffen, oder einfach „That’s Balkan!“

Skupi Adria Skupi geniesst die Aussicht auf die kristallklare Adriaküste

Doch für die nächste Autobahnzahlstelle wollte ich es nicht mehr darauf ankommen lassen und wechselte in einem Autobahnrestaurant  50 Schweizer Franken, Ich dachte schon, dass der Kurs nicht besonders vorteilhaft wäre, für mich, aber dass ich dafür nur 26 Euros bekam, schockte mich schon ein wenig. Von Zagreb aus ging ich dann nach Rijeka und fuhr so wieder der Küste entlang nach Slowenien und dann durch Italien Richtung Venezien – Mailand. Als ich dann Ende Kroatiens zu der letzten Zahlstelle kam, musste man einspuren. Ich fuhr in der Kolonne für Cash-Bezahlen. Doch, oh Schreck, als ich zum automatischen Schalter kam, wollte der Kreditkarten, was ich natürlich nicht hatte, und auch nicht mehr zurückfahren konnte, da bereits wieder einige Autos hinter mir warteten. Ich drückte den Help-Knopf und eine Damenstimme wiederholte immer: „Kreditkarte, please!“. Ich erwiderte ebenso regelmässig: „Habe keine!“. Da sah ich dann einen Helfer, den ich gleich rief und ihm das Geld mit dem Ticket hinstreckte. Doch er gab mir das wieder zurück und drückte ebenfalls den Help-Knopf und wetterte etwas für mich unverständliches rein, und schon öffnete die Schranke! So habe ich 6,50 Euros gespart, und die Welt war für mich wieder in Ordnung, nach dem schlechten Wechselkurs zuvor! Für Slowenien hatte ich ja noch die Vignette, die ich bei der Hinfahrt gekauft hatte, und 6 Monate gültig ist. In Italien reichten dann die 25 Euros längstens für die Autobahngebühren und dann kam ich nach Chiasso in die Schweiz. In Bellinzona besuchte ich das Autobahnrestaurant und hatte das erste Mal wieder ein warmes Menü: Nudeln mit Tomatensauce. Das war köstlich! Mein Schweizer Sarpi-Kollege Tino De Bombol konnte sich auch noch schnell eine Pause vom seinem  Büro gönnen, um von mir meine ersten Reiseeindrücke anzuhören bei einem Getränk in der Autobahnraststätte.

Um 18.30 Uhr fuhr ich dann von Bellinzona direkt nach Hause, und so kam ich noch zu einer humanen Zeit nach Hause. Nachdem ich meine Hunde aus dem Auto gelassen hatte, setzte ich mich zuerst für fast eine Stunde in die Badewanne, das war herrlich! Doch die Ferien habe ich von A-Z total genossen und ich denke im nachhinein, dass es positiv war, dass ich alleine mit meinen Hunden fuhr, so musste ich mich nicht den Wünschen der Begleitperson fügen, konnte fahren und Pausen machen, gerade wie es mir passte, und auch die Route kurzfristig nach eigenem Gutdünken selber entscheiden, und vor allem hatte ich einmal Zeit nur für mich alleine, d. h. nicht kannst du, hast du, Rauchpausen, wir machen doch noch dies und das, etc. etc. Ich fühlte mich wirklich frei und ohne Druck!

 

25.10.2008 CACIB-Ausstellung Prilep

Meine Reiseziele waren ja auch die beiden Ausstellungen in Mazedonien. So plante ich meine Reise, dass ich am Vorabend der Ausstellung auf dem Ausstellungsgelände war. Als ich dann am Freitagabend in Prilep eintraf, wurde mir bewusst, dass ich vergessen hatte zu fragen, wo genau die Ausstellung stattfand. Ich hatte zwar vor 2 Jahren Brummi dort erfolgreich ausgestellt, doch damals konnte ich einfach einem Bekannten im Auto nachfahren. Doch jetzt beim Eindunkeln konnte ich mich überhaupt nicht mehr orientieren... So fragte ich an einer Tankstelle nach; ja, das sei beim Fussballstadion. Ich erinnerte mich noch gut, dass es damals auf einem Fussballplatz war, hatten wir doch die Hunde z. T. an den Goaltoren angebunden. Die Leute erklärten mir den Weg, denn es sei auf der anderen Seite des Städtchens. So fuhr ich los, aber ich konnte mich nicht erinnern, und so fragte ich nochmals am anderen Ende der Stadt. Ja ja, das ist beim Fussballstadion, nur wenige Hundert Meter von dieser Tankstelle.

Fahne Prilep Flagge von Mazedonien und Hundeklub mit Sarplaninackopf

Ich fand dann auch das Fussballstadion, aber es sah irgendwie fremd aus, Ich konnte mich nicht daran erinnern. Da waren dann auch noch einige beleuchtete Gebäude daneben und die Polizei, „dein Freund und Helfer“. Also machte ich mich los um die Ordnungshüter zu fragen. Trotz sprachlichen Problemen und heftigen Diskussionen der Beamten führte mich dann eine Zivilperson zum Veterinär. Super, der weiss bestimmt wo die Ausstellung ist! Das Gebäude war ebenfalls auf diesem Platz. Als ich zur Tür wollte, erklärte mir der Mann so gut wie möglich, dass der Tierarzt erst wieder morgen da sei. Hmm ... Ob denn mein Hund sehr schwer krank sei, fragte er mich auf ein Gemisch zwischen englisch, mazedonisch und „Taubstummensprache“ (Gesten mit Hände und Füssen). „Nein, mein Hund ist nicht krank, ist für beautiful, first, second place!“ „Aha, hier Doktor, englisch sprechen!“ Also gingen wir wieder über den Platz zum anderen Gebäude und der Mann gab mir zu verstehen, ich solle schnell warten. Da kam dann auch eine weissgekleidete sehr freundliche Dame auf mich zu, sie sprach gut Englisch. Ich erklärte ihr, dass ich morgen meine Hunde ausstellen möchte. Sie sprach dann mit den herumstehenden Leuten und meinte, ja ich sei richtig, die Ausstellung sei morgen hier beim Fussballstadion, sie sei sich ganz sicher. Also hatte ich Glück, doch mein ungutes Gefühl konnte ich doch nicht los werden! Die Frau arbeitete als Doktor oder Schwester hier im medizinischen Notfallcenter, sie war sehr nett und hilfsbereit.

Ich führte dann noch meine Hunde auf dem Gelände spazieren, musste aber sehr aufpassen, dass sie nichts vom herumliegenden Abfall frassen. Dann legte ich mich mit immer noch einem komischen Bauchgefühl schlafen. Als ich am Morgen um 6 Uhr aufstand und zuerst wieder Brita und Shar Gassi führte, sah ich immer noch nichts von Ausstellung, aber eben da ist es nicht wie bei uns in der Schweiz. Da fuhr ein Getränkelieferant vor das Stadion, und ich ging sofort zu ihm, um zu fragen, ob ich hier richtig sei, Er deutete mir, mit ihm zu kommen, und im kleinen Laden konnte der Mann sogar ein wenig Englisch. Ja ja, da ist heute die Ausstellung ... So versorgte ich meine beiden Hunde wieder in der fahrbaren Hundehütte und nahm Skupi raus. Nun wollte ich es wissen! Ich marschierte mit ihm auf die andere Seite des Stadions und siehe da: ein grosser Bus mit vielen gutgekleideten Personen mit gepflegten Rassehunden an der Leine. Super!! Und schon kam ein gut gekleideter Mann auf mich zu und fragte mich auf perfekt englisch, ob ich auch zur Hundeausstellung gehe. Ja, strahlte ich, doch der Mann meinte dann, es tue ihm leid aber die Ausstellung sei nicht hier, er sei auch falsch!!!.... Er sei der Chauffeur des Busses aus der Tschechischen Republik . ?????  Wenigstens hatte ich jetzt einen Leidesgenossen. Er zeigte mir dann das Plakat, dass er abmontiert hatte, wie ich übrigens auch als Andenken, doch im Gegensatz zu mir, konnte er die Mazedonische Schrift lesen, und sagte mir, er wisse nun wo das Gelände sei. Wie ich hier sei, wollte er wissen. Mit dem Auto aus der Schweiz. Also wenn ich wolle, würde er hier warten bis ich mein Auto geholt hätte, und dann dürfe ich hinter ihm nachfahren. Super, so fuhren wir dann durch Strässchen und eine sehr kleine Brücke zum Fussballplatz ausserhalb des Ortes. Diesen erkannte ich dann auch sehr schnell wieder von früher.

Ehrenring Prilep Ehrenring

Ich war endlich mein komisches Gefühl los! Da wir, obwohl schon 7.30 Uhr, die ersten Aussteller auf dem Platz waren, konnte ich mein Auto gleich beim Eingang parkieren, und konnte mir auch bereits meinen Ring suchen und daneben 2 starke Pfosten, wo ich meine Ketten anmachen konnte, um Shar mit Brita und am anderen den Skupi anbinden konnte. Die fleissigen Ausstellungshelfer waren sehr freundlich und überglücklich, Sarpis zu sehen. Sie halfen mir und einer besorgte mir sogar eine Bank zu meinem Lagerplatz. Wahrscheinlich war es die Strafbank des Fussballklubs, denn erstens musste ich aufpassen, dass ich so etwa auf der Mitte sass auf den zusammengenagelten Brettern, gleichzeitig musste ich auch aufpassen, nicht auf die hervorstehenden Nägel zu sitzen ... Doch ich bin flexibel und freute mich über die Freundlichkeit.

Als ich dann mich mit den Hunden, Katalog etc. für den Tag eingerichtet hatte, wurde ich auch schon freundlich begrüsst. Es war Zlatko, der junge Mann der uns vor 2 Jahren im Naturschutzpark herumführte, und der damals schon meine Hunde gelobt hatte. Selber hat er auch Sarpis. Da ich wusste, durch den E-Mail-Kontakt, dass er auch kam, fragte ich ihn dann auch gleich, ob er mir helfen könne, meine Hunde vorzuführen. Kein Problem, und er machte gleich einmal einen Probelauf mit Shar. Auch das Zähnezeigen klappte bei ihm bestens. Er war sehr erfreut nebst seiner jungen Hündin noch einen meiner Hunde vorzuführen.  Bald war auch schon Miki da. Vor meiner Abreise teilte er mir noch mit, dass er auf dem Sekretariat einer meiner beiden Rüden von der offenen Klasse in die Zwischenklasse geändert habe, so hätten beide Rüden die Chance zu siegen. Als ich ihm dann aber im Katalog zeigte, dass doch beide in derselben Klasse aufgeführt waren, meinte er kein Problem ich spreche schnell mit der zuständigen Person und tatsächlich wurde es gleich geändert. So konnte ich auch meine beiden Rüden selber vorführen.  Doch als dann tatsächlich beide in ihrer Klasse siegten, und dann noch gegen den Sieger-Rüden aus der Siegerklasse antreten mussten, war ich sehr froh, dass mir Zlatko Shar-Arusha problemlos vorführte. Ebenfalls Brita gewann in der Siegerklasse Hündinnen und erhielt das CACIB.

Schaeferhunde Die beiden Schäferhunde waren den ganzen Tag in diesem Käfig "versorgt"

Da ich es ausnahmsweise einmal nicht sehr eilig hatte, nach dem Richten so schnell wie möglich die Ausstellung zu verlassen, entschied ich mich noch, Shar und Brita in der Paarklasse zu zeigen, und mit Skupi zusammen in der Gruppenklasse. Doch dazwischen gab es eine längere Wartezeit. Da hatte ich dann Zeit, auf meiner Privatbank den Katalog zu studieren. 258 Hunde, 88 verschiedene Rassen, resp. Varietäten (versch. Farben, Grösse, etc. Pudel, Spaniel, Schnauzer, etc). Die Sarpis konnte ich gerade noch an meinen Fingern abzählen. Im Paarklassenwettbewerb der doch von einigen Pärchen bestritten wurde, mussten Shar/Brita nur einem Pudelpaar den Vortritt lassen, die dann ebenfalls vor meiner Gruppe (mit Skupi zusammen) den Gruppenwettbewerb für sich entschieden. Also bei den beiden Zusatzwettbewerben lagen meine Hunde auf dem guten zweiten Platz. Was mich aber vor allem freute, war das vorbildliche Benehmen meiner Hunde während der ganzen Reise sowie auf dem Ausstellungsplatz. Nur Shar regte sich zeitweise auf über die Kinder, die ihn dauernd zeuckelten mit den Füssen oder ihm Steinchen oder andere Gegenstände anwarfen. Ich schimpfte zwar mit den Kindern, doch kaum drehte ich den Rücken, konnten sie es nicht lassen Shar zu ärgern, doch er wedelte gleichzeitig mit dem ganzen Hinterteil und ich glaube er hätte eigentlich einfach auch gerne mitgemacht, was ihm dann auch gelang, nachdem mein Helfer ihn nicht richtig an der Kette angebunden hatte, und er frei hinter der frechen Jungmannschaft her rannte. Die sprangen dann aber blitzschnell auf das Dach des Umkleidehäuschens. Shar kam dann enttäuscht zu mir zurück, endlich wäre doch mal was gelaufen!

Rund um den Ehrenring war eine Leine gespannt mit  farbigen Fähnchen vom Mazedonischen Hundeklub mit einem Sarplaninac-Kopf. Ich musste die immer ansehen und hoffte, dass plötzlich eins zu mir fliegen würde!!!!! Doch die blieben stur an der Leine hängen! Aber schliesslich war ja mein Kollege Miki eine wichtige Person, war im Katalog einige Male namentlich erwähnt. So fragte ich ihn, wie ich zu so einem Andenken-Fähnli kommen könnte. Miki hat nie eine lange Leitung, und hat grossen Einfluss in der mazedonischen Hundewelt, und so rannten dann auch gleich 2 Helfer davon und ich kam zu 3 Fähnchen, ganz legal.

Sarplanionac mit Maulkorb Sarplaninac mit Maulkorb

Bester Hund der Ausstellung wurde dann der Siegersarpirüde, ein wirklich wunderschöner Hund. Nach der Ausstellung wurde ich dann zum Ausstellungschef gerufen, der sich bei mir herzlich bedankte, dass ich von so weit her an diese Ausstellung gekommen bin, und dass ich so gute Reklame für den mazedonischen (??) Nationalhund in Europa mache, und v. a. lobte er die Schönheit meiner Hunde. Danke. Ich fragte ihn dann auch, warum es denn nicht mehr Sarpis an der Ausstellung gäbe. Er meinte traurig, sie, die Züchter, hätten eben vor Jahren einen Riesenblödsinn gemacht und die Rasse mit anderen Hunden eingekreuzt und somit hätten sie fast keine ausstellungswürdigen reinrassigen Sarpis. Das hörte ich auch bereits von anderen Leuten auf dieser Ausstellung... Schade! Zudem sagte der Ausstellungschef, er würde sich herzlich freuen, wenn ich wieder einmal an diese Ausstellung kommen würde, ich sei immer herzlich willkommen mit meinen Hunden. Wie schön, doch noch irgendwo ehrlich willkommen zu sein, mit meiner Bande so wie sie ist und lebt, das tat gut zu hören! Doch ist es etwas weit, um nur so schnell zu gehen, aber wer weiss, aller guten Dinge sind 3 und einmal war ich ja bereits mit Brummi Teilnehmer in Prilep!!!!!

Ausstellungsgelaende Ausstellungsgelände auf dem Fussballplatz in Prilep

Nach der Ausstellung traf ich auf dem Parkplatz eine Dame aus Deutschland, sie war mit 6 Settern unterwegs. Wie ich, schlief auch sie mit den Hunden im Auto (VW Golf Kombi) und hatte den ganzen Reiseproviant mitgenommen, also bin ich nicht alleine eine „Spinnerin“. Wir tauschten uns für mindestens eine Stunde aus über unsere Eindrücke, und auch sie hätte den Platz nicht gefunden, wäre nicht ein Einheimischer auf dem Fahrrad ihr vorgefahren, u. a. über eine so schmale Brücke, dass sie wirklich extrem zielen musste. Sie war übrigens auch zum Fussballstadion, wie ich, gelotst worden, zuerst. Wir beschlossen dann auch, zusammen nach Skopje an die nächste Ausstellung hintereinander zu fahren. Wir fuhren dann auch auf einer Strecke östlich des Landes nach Skopje, diese Strecke kannte ich noch nicht. Landschaftlich war diese Gegend auch sehr reizvoll, nur die Strasse hatte einige Schanzen eingebaut, die Hunde und die Autos taten uns dann leid. Ab und zu stoppten wir, um uns die schönen Eindrücke auszutauschen. Diesmal habe ich übrigens Miki noch gefragt, wo dann die Ausstellung in Skopje durchgeführt wurde, nicht dass mir wieder dasselbe wie in Prilep zustösst.

 

26.10.2008 CACIB-Ausstellung Skopje

So erreichten wir dann Skopje, und mussten da nur noch nach „Kale“ = Castel oder Schloss durchfragen. Ein freundlicher Autofahrer fuhr uns durch die Hauptstadt Mazedoniens vor, und da waren wir dann auch beim Kale. Doch nach Ausstellung sah es hier auch nicht aus. Wir beide fuhren dann links und rechts und geradeaus so richtig im Kreis umher und fragten immer wieder nach dem Platz Kale. Da es schon dunkel war, fanden wir dann, dass wir uns nun zur Nachtruhe vorbereiten sollten, vor dem Schlosspark, und in der Früh wieder weitersuchen, wer weiss was über Nacht ja noch alles geschehen könnte????....... Immer wieder stoppten Autos im Park und voller Hoffnung warteten wir, dass jemand einen Hund raus lässt, aber es waren nur Menschen, die einen ungestörten Platz suchten....... bevor sie wieder losfuhren. Doch einmal fuhr ein Auto vor, da waren Hundeboxen drin, ich habe es genau gesehen! Also rannte ich zu dem geparkten Auto und fragte: "Dogshow?" Die beiden Herren waren sichtlich nicht sehr erfreut, gestört zu werden aber versicherten mir, hier ist morgen die Hundeausstellung. Also doch? Die deutsche Dame und ich trauten nicht so recht nach unseren Erfahrungen vom Vortag, doch bald legten wir uns jeder in seinem Auto mit seinen Hunden schlafen, und warteten auf den nächsten Tag.

Ringe die Ringe wurden auf den verschiedenen "Terrassen" ausgesteckt

Als ich um 6 Uhr erwachte, war meine Reisekollegin aus Berlin auch schon wach, und wir überlegten, was jetzt zu tun sei. Beide waren wir gebrannt vom Vortag, als wir zuerst am falschen Ort waren, und nur durch Zufall zum richtigen Ausstellungsgelände fanden. Bis auf das Auto mit den 2 Herren und den beiden Dogo Argentinos war der ganze Platz leer. Auch auf dem kleinen Parkplatz vor dem Schlosseingang auf dem Hügel stand kein einziges Auto mehr. Nun, zuerst führten wir unsere Hunde aus und bekanntlich lässt sich mit leerem Magen nicht gut denken, und so gab’s dann auch noch ein Reisefrühstück. Als um 7 Uhr immer noch nichts zu sehen war, wurde es uns unheimlich. So rief ich Miki auf sein Natel an. Ich glaube ich habe ihn geweckt, aber schliesslich sollte er ja auch kommen, denn er war an dieser Ausstellung als Richter genannt. Ich erklärte ihm, dass ich beim Schloss sei, und die Mauer berühren könne. „Ja, dann bist du dort, siehst du beim Eingang den kleinen Parkplatz, da ist der Eingang und innerhalb der Schlossmauern findet die Ausstellung statt. Wundere dich nicht, wenn noch niemand da ist, aber von gestern auf heute ist wieder die Winterzeit, also eine Stunde länger schlafen so ist es jetzt erst 6 Uhr früh!“ „Entschuldigung, Miki, für den Weckdienst ...“ Eigentlich hatten wir, die Setterfrau und ich, noch daran gedacht, dass wir eine Stunde länger ausruhen konnten zwischen den beiden Ausstellungen, aber durch die Ungewissheit haben wir beide es total vergessen!!

So fuhren wir dann den Hügel hoch und konnten dank der frühen Stunde unsere Autos wieder gleich vor dem Eingangstor parken. Einige Helfer tauchten dann auch auf, und wir konnten uns einen Katalog ergattern. Hier musste ich dann noch meine Zehen zu Hilfe nehmen um die Sarpis zu zählen, auch waren hier total 332 Hunde im Katalog aufgeführt. 84 Rassen inkl. verschiedene Farben, Grössen, Haarart, etc. Die Ringe waren wunderschön auf den verschiedenen Etagen des Schlossparks angelegt, alle auf kurz geschnittenem Rasen. Ich legte dann auch gleich meine mitgebrachten langen Ketten an die Pfosten gleich neben unserem Ring. Da meine 3 Hunde wieder in verschiedenen Klassen starteten, konnte ich sie selber gut vorführen.

meine Hunde Meine Hunde warten geduldig, im Hintergrund Skopje

So gegen elf Uhr begann dann das Richten. Vor uns wurden noch die Englischen Bulldoggen gerichtet und diese Besitzer, v. a. ein junger Mann, hatte sehr Freude, mit seiner Extremzucht-Kurznase meinen Shar zu ärgern. Sobald ich den Rücken kehrte, liess er seine Stubsnase wieder meinen Hund anknurren. That’s Balkan! Bald kam dann auch Britas Züchter, und staunte über diese schöne Hündin. Ich glaube, jetzt würde er sie nicht mehr verkaufen. Er zeigte sie dann auch voller Stolz seinen Kameraden. Auch der junge Mann war gekommen, der damals die Brita zum Röntgen brachte, er verdrückte sogar eine Träne. Doch Brita erwiderte die Freude nicht so extrem, obwohl ich glaube, sie kannte die Leute wieder. Auch stellte mir der Züchter meine langjährige E-Mail-Freundin vor. Sie besitzt auch einen Sarpi von ihm, daher kennen wir uns von einem Foto auf der KAH-Seite. Doch gesehen hatte ich Hadija noch nie. Wir waren uns sofort sehr sympathisch, wie auch ihr Mann, der in der Schweiz Ingenieur studierte und dann in einer Schweizerfirma arbeitete, bis zu seiner Pensionierung, und deshalb auch sehr gut deutsch spricht wie Hadija auch, sie war ebenfalls einige Jahre in der Schweiz.

Glücklicherweise halfen mir dann der Züchter und meine Freundin bei der Vorführung meiner Hunde, v. a. beim Übersetzen, mit welchem Hund ich in den Ring musste, und hielten mir jeweils die beiden anderen bereit, denn auch an dieser Ausstellung gewannen sie wieder jeder in seiner Klasse, und mussten dann wieder gegeneinander und gegen die anderen Sieger der anderen Klasse antreten, und dieser Richter war sehr schnell.

Schloospark sehr schönes Schlossgelände

Obwohl auch hier nicht so viele Sarpis ausgestellt wurden, etwa doppelt so viele wie in Prilep, waren viele auf dem schönen Schlossgelände. Auch ein Hirte mit einem weissen Arbeits-Sarpi war anwesend. Ebenfalls waren viele „Kenner“ der Rasse präsent. Doch deren Meinungen gingen völlig querfeldein. Besonders die einfachere Landbevölkerung hat auch gar keine Ahnung, was die FCI ist, und was das heisst, ein FCI-Standard. Sie wollen die Rasse wieder umbenennen, und auch den Typ wieder ändern, je nach Geschmack oder Ansicht. Sie wollen den so genannten „Ur-Sarpi“ wieder züchten, das wäre ja genau genommen eigentlich ursprünglich der Wolf!!! Auch gibt es da ein grosses Ethnien- (der Zweibeiner!) -problem. Ich würde vorschlagen, dass diese Leute doch den Sarplaninac und dessen FCI-Standard sein lassen, und für sich den so genannten Illirischen Hund wieder vermehren, jedoch ohne FCI. Dann können sie auch jederzeit nach eigenem Gutdünken ihre Hunde mischen und ihr Aussehen nach Belieben ändern.

Auch meine Hunde wurden selbstverständlich genauestens betrachtet. Mein ursprünglicher Plan war ja, gleich nach der Ausstellung den Heimweg unter das fahrbare Hundehotel zu nehmen. Da waren auch Leute, z. T. von der Spitze, vom Sarpiklub aus dem Kosovo. Die hatten mich auch eingeladen, nach der Ausstellung mich mit ihnen im Restaurant zu treffen, wie auch Hadija lud mich noch zu ihr nach Hause ein. Gerne hätte ich natürlich beide Einladungen angenommen, doch ich konnte mich nicht teilen, und da entschloss ich mich, noch schnell bei meiner E-Mail-Freundin vorbeizugehen, um auch die Schwester von Brita zu sehen. Sie haben ein sehr schönes Haus ausserhalb der Stadt gebaut mit einem grossen Garten für die Hündin. Die Gastfreundschaft war sehr herzlich sie haben mir sogar ihr Badezimmer angeboten, doch ich wollte nicht so lange bleiben, denn ich hatte noch eine lange Heimreise vor mir, und ich wollte noch bei Tageslicht den serbischen Zoll passieren, um dann nachts die lange Autobahn in Angriff zu nehmen. Hadija führte mich noch auf den richtigen Weg aus der grossen Stadt.

Hirte mit Arbeitssarpi Hirte mit weissem Arbeitssarplaninac

Auch dieser zweite Ausstellungstag hinterliess bei mir sehr schöne Erinnerungen und auch meine Hunde verhielten sich vorzüglich. Ich war aber auch sehr froh, wieder die Heimreise alleine zu fahren, um meine vielen positiven Eindrücke zu „verdauen“. So konnte ich dann auch bei der erstbesten Raststätte einige Stunden in meinem fahrbaren Hotel schlafen, ohne auf die Ethnie der Raststätte achten zu müssen. Sobald ich müde war, konnte ich gleich anhalten, und nicht mit übermüdeten Augen noch die „Richtige“ anfahren, mit dem Risiko für einen Sekundenschlaf. Auf jeden Fall waren das wieder zwei sehr positive Ausstellungstage, und ich werde sie noch lange in guter Erinnerung behalten!

Brita

 Mazedonische Champions   Brita, Shar-Arusha, Skupi        

Shar-Arusha                 Skupi